Diatopisch
In Wirklichkeit besteht das Spanische zunächst einmal aus vielen regional (diatopisch), soziokulturell (diastratisch) und stilistisch (diaphasisch) unterschiedlichen Systemen, von denen eines z.B. das der Madrider kleinen Kaufleute in familiärer Unterhaltung sein könnte, ein anderes das der Fischer aus der Gegend von Cádiz in berufsbezogener Diskussion. Jedes so beschriebene Teilsystem, das sich in vielem natürlich mit anderen Teilsystemen überschneidet, setzt sich aus einer Vielzahl von Subsystemen zusammen, z. B. im lautlichen Bereich mindestens aus einem Vokalsystem und einem Konsonantensystem, im grammatischen Bereich z. B. aus einem Tempus- und Modussystem des Verbs, aus einem System der Steigerungsstufen des Adjektivs, aus einem Artikelsystem des Nomens, aus einem System unterschiedlicher Nähegrade des Demonstrativums (este, ese, aquel) usw. Ebenso sind im Wortschatz zahlreiche unterschiedliche Subsysteme von lexikalischen Bedeutungen anzunehmen. Eine Änderung, ein historischer Wandel im Wortschatz wird deshalb nicht zwangsläufig auch eine Änderung in den grammatischen Beziehungen, ein Lautwandel nicht notwendig eine Veränderung der lexikalischen Bedeutungsbeziehungen nach sich ziehen.”
[Dietrich, H. / Geckeler, H.: Einführung in die spanische Sprachwissenschaft. Berlin: Erich Schmidt, 1990, S. 54-57]
[Dietrich, H. / Geckeler, H.: Einführung in die spanische Sprachwissenschaft. Berlin: Erich Schmidt, 1990, S. 54-57]
Labels: Prüfungen Hispanistik
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