Y
"Wie Harms darlegt, besteht die Grundsituation der allegorischen bivium[zwei Wege]-Bildlichkeit demnach in der Wahl zwischen zwei Wegen, die in der littera Pythagorae bildlich durch die zwei Gablungen des Y verkörpert werden." (Geisenhanslüke 2003: 20)
"Vorsichtig in sehr allgemein gehaltenen Worten formuliert, bezeichnet das Y-Signum aufgrund seiner Ähnlichkeit mit einer Weggabelung folgende Situation: Ein Wanderer ist auf geradem Wege an eine Wegscheide gekommen und hat dort zwischen zwei Wegen zu wählen. Von Anfang an gilt der als schwierig beschriebene Weg als der empfohlene, der als ahgenehm beschriebene als der, vor dem gewarnt wird; doch ist nicht sicher auszuschließen, daß ein pythagorischer Gegensatz von links und rechts als Entsprechung von schlecht und gut älter sei." (Harms 1970: 34)
"In der schon erwähnten Partie des Prediger Salomo-Kommentars bedient sich Hieronymus zum ersten Male (ca. 386/387) des als bekannt vorausgestezten Y-Signums, um die beiden Möglichkeiten, die dem Menschen offenstehen, status carnalis und status spiritualis, unterscheidend zu klären. In diesem Falle geht es ihm ähnlich wie später Gottfried von St. Victor um eine über das Moralische hinausführende religiös-ontologische Betrachtung des Y-Signums" (Harms 1970: 187)
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