bocado: 17.3.2009: Die letzte Prüfung bestanden!

Studienbuch: Im Moment liegt mir mein Studium sehr am Herzen... in den letzten Semestern hab ich da nämlich wenig gebacken bekommen, ... das wollte ich ändern, und im Moment klappt es gut. 12.2006: 2007 soll das letzte Studienjahr werden!!! Toi, toi toi!!! 2008 wird jetzt das letzte Studienjahr. Positiv denken, Erfolge anerkennen, dankbar sein... BIS ENDE 03.2009 HAB ICH NOCH PRÜFUNGEN. Letzte Prüfung am 17.3.2009 :) -> FERTIG: Ich habe bestanden und DAMIT meine Studium abgeschlossen.

Tuesday, July 25, 2006

(ang)EI(g)NE(te) Definition von Wissenschaft

„Viele Studenten gleiten in eine fremde Sprache hinein, wenn sie versuchen, wissenschaftlich zu schreiben. Dadurch entfremden sie sich von ihrem eigenen Denken und natürlich auch Fühlen.
Deshalb schlage ich eine Definition von Wissenschaft vor, die sich eng an subjektive Kriterien hält:

Wissenschaft und wissenschaftliches Denken beginnen dort, wo ich bereit bin, meinem eigenen Denken zu trauen, es zu explizieren, auf Meinungen anderer zu beziehen und seine Resultate in den wissenschaftlichen Diskurs einzubringen.

Wissenschaftlichkeit hat, dieser Bestimmung entsprechend, primär nichts mit wissenschaftlicher Methode, mit Abstraktion, formaler Sprache, Objektivität usw. zu tun. Wissenschaft ist primär eine soziale Handlung: Genau gesagt beginnt sie mit der Veröffentlichung unseres Denkens, mit dem Moment also, an dem wir das Denken nicht mehr als Privatsache ansehen, sondern als soziale Aufgabe der Erkenntnisgewinnung. Wissenschaft ist, dieser Bestimmung entsprechend, auch und gerade Sache des Mutes.
Wissenschaft erfordert Mut, selbständig zu denken, dem eigenen Denken zu trauen, sich auf vorhandene Wissenschaft zu beziehen und sich auf eine Kommunikation mit der „science community“ einzulassen.
Barrieren im Umgang mit Wissenschaft liegen viel öfter darin, dass Studierende keinen Mut finden, ihrem eigenen Denken zu trauen, als dass ihnen etwa die intellektuellen Vorraussetzungen zu wissenschaftlichem Denken fehlen. Eine neue Theorie oder ein neues Themengebiet zu erkunden erfordert etwa ebenso viel Mut, wie auf Reisen ein fremdes Land selbständig zu erschließen. Wie dort muss man bereit sein, sich Neuem, Überraschendem, Fremden zu konfrontieren und den Boden des Bekannten zu erlassen. Beschränkt man sich darauf, vorhandene Bücher nachzuvollziehen, dann bleibt man wissenschaftlicher Pauschaltourist. Erst wenn man den Mut findet, Erkundigungen auf eigene Faust anzustellen, beginnt man, wissenschaftlich zu handeln.
Natürlich reicht der Verweis auf Mut als Bestimmung von Wissenschaftlichkeit nicht aus; es kommt mehr dazu: Beobachtung und Empirie, Methoden und Konventionen, Institutionen und Publikationen, Apparate und Experimente, Statistik und Theorien. Alle sind aber letztendlich nur Hilfsmittel für das, was allein kreativ ist in der Wissenschaft: das schöpferische Denken des Individuums.“ (Kruse, Otto (2000, 8. Auflage): Keine Angst vor dem leeren Blatt, Frankfurt: Campus: 72 f.)
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